Seit Sonntag ist Folge 2 meiner Show Foto des Tages auf Youtube zu sehen, und ich dachte mir, ich berichte euch mal, welchen Weg so eine Folge vom dreh, über den Schnitt, bis hin zur Veröffentlichung auf Youtube nimmt.
Normalerweise sieht man ja nicht, was hinter einer Folge seiner Lieblingssendung alles an Arbeit steckt. Man guckt sich Shopping Queen, Die Höhle der Löwen, Germany’s Next Topmodel oder vielleicht sogar den Bachelor mit mehr oder weniger großer Aufmerksamkeit an, wird für ein paar Stunden unterhalten und vergisst es bald wieder in der Erwartung des nächsten Fernseh-Events.
Nicht dass meine kleine Show auch nur ansatzweise in der selben Liga spielen würde wie die oben genannten Beispiele. Aber seit ich sie produziere, hab ich eine etwas bessere Vorstellung davon, wieviel Arbeit in all diesen Formaten stecken muss — und zwar nicht nur für die Leute hinter der Kamera oder am Schneidepult, sondern auch für die Teilnehmer und Kandidaten vor der Kamera.
Unsere Drehtage waren mit etwa 8-10 Stunden ja noch relativ kurz. Von Shopping Queen hört man, dass es meist von Sonnenaufgang um 7 oder halb 8 bis abends um 11 oder noch länger geht. Trotzdem war es schon bei uns eine sehr intensive Erfahrung. Manch einer trinkt als Ausgleich gefühlt fünf Liter Kaffee, der andere isst ein Weckle nach dem anderen und ich vergesse das Essen und Trinken als Ausgleich komplett. Wenn ich dann doch mal aus Versehen im Bild bin, kann man erkennen, dass mir das vermutlich nicht schadet. 😉

Viele helfen beim Dreh mit, auch wenn sie gar nicht in der Show dabei sind. Ganz besonders dankbar bin ich diesbezüglich der Jenni und dem Christian, die bei jeder Ausgabe dabei waren und kräftig geholfen haben. Letztes Mal war auch noch Philipp mit von der Partie und hat sogar einen Kuchen mitgebracht (an dem ich mich prompt verschluckt habe, muss der Hunger gewesen sein).
Die größte Herausforderung beim Dreh
Für mich war das in der ersten Folge vor allem die gleichzeitige Moderation (Fragen stellen und beantworten, Dinge organisieren oder besorgen, Regieanweisungen) und das Filmen. Oft hab ich vergessen, auf den Kameramonitor zu schauen, so dass mir extrem viel verwackelt oder der Bildausschnitt komplett verrutscht ist. Kann man sicher noch gut in den fertigen Folgen erkennen. Außerdem ist mein Richtmikrofon immer wieder beharrlich ins Bild gerutscht. Ansonsten muss ich aber sagen, dass es rein technisch nicht so schlimm war wie befürchtet. Der Ton ist meistens gut verständlich und das Video ist auch brauchbar. Ich hab nach kurzer Zeit am ersten Tag den manuellen Modus aufgegeben und in der Vollautomatik gefilmt, was ziemliche Schwankungen in der Belichtung und im Weißabgleich mit sich brachte, aber alles in allem doch überraschend brauchbare Ergebnisse geliefert hat. Auch die Einpegelung vom Ton hat die Automatik übernommen, und es hat gut funktioniert.
Zeitmanagement
Das hat in Folge 1 wirklich verblüffend gut geklappt. Lag vielleicht daran, dass die Fotografen immer nur zirka die Hälfte ihrer Zeit in Anspruch genommen haben. In Folge 2 wurde es dann schon etwas haariger. Trotzdem waren wir einigermaßen zeitig fertig, auch wenn es bei einigen (mir eingeschlossen) nicht hätte länger dauern dürfen und sich durch den Zeitdruck ein ziemlich großer Patzer eingeschlichen hat. Aber dazu erfahrt ihr dann mehr in ein paar Wochen, wenn die entsprechende Folge ausgestrahlt wird.
Eine ganz andere Geschichte ist das Zeitmanagement in der Postproduktion — also im Schnitt, der Vertonung, der Musikuntermalung und den Texteinblendungen. Da hab ich die benötigte Zeit grandios unterschätzt. Vor allem die erste Folge hat sich beharrlich dagegen gesträubt, fertig zu werden. Okay, erstmal der Grobschnitt, das ging ja noch. Aber wenn man dann denkt (so wie ich), das gröbste sei geschafft, liegt man doch ziemlich falsch. Mir sind quasi stündlich noch Dinge eingefallen, die das Video ein bisschen schöner, interessanter oder informativer machen würden. Bildüberblendungen. Tonüberblendungen. Soundeffekte. Animationen. Einblendungen. Abspann. Voiceover. Und natürlich Musik. Nicht alle meine Ideen haben es in die ersten Folgen geschafft, und ab der vierten Folge wird sich noch einiges ändern.
Der „Thrill“ der Veröffentlichung
Ich muss ja gestehen, die gesamte Show macht mir einen Riesenspaß. Vom Dreh, über den Schnitt, bis hin zu der ganzen Promotion, die ich dafür mache. Mir fällt davon nichts wirklich schwer, ich probiere sehr gern ständig neue Ideen und bin nach wie vor vom Konzept der Show voll überzeugt.
Aber den ganz besonderen Kick gibt es irgendwie dann doch beim Druck auf den „Veröffentlichen“-Knopf auf YouTube. Und in den Minuten danach, wenn sich die ersten Leute das Video ansehen und darauf reagieren. Es macht Spaß, zu sehen, wenn das „Produkt“, mit dem man ein paar Tage gekämpft hat, dann in die Welt entlassen wird. Das ist ja bei Fotos schon so, aber bei so einem Video, was nochmal ein gutes Stück aufwändiger ist, umso mehr.
Deswegen hoffe ich auch sehr, dass ich die Show noch eine gute Weile stemmen kann, sowohl zeitlich als auch finanziell. Beides ist nicht unbedingt einfach, wird aber durch den Spaß, den es bringt, dann doch wieder zu einer tollen Sache. Denk daran, wenn Dir die Show gefällt: Mir hilft jeder „View“ auf YouTube, jeder Like hilft noch mehr, jeder Kommentar nochmal mehr, und jedes Abo ist Gold wert. Dadurch kannst Du dafür sorgen, dass es die Show noch ein Weilchen gibt.
Was würdest Du gern sehen?
Ich hab ja oben geschrieben, dass mir andauernd Dinge einfallen, die man noch besser machen könnte. Für die nächsten Ausgaben sind das zum Beispiel die Einblendungen der Info-Daten zu den Fotos (Blende, Verschlusszeit, Brennweite, ISO, usw.) und der Bearbeitungsschritte in Lightroom oder Photoshop. Aber vielleicht fallen Dir ja auch noch Dinge ein, die man besser machen könnte, oder die Du gern sehen würdest. Willst Du beispielsweise mehr vom Shooting sehen, oder mehr von der Bearbeitung, oder mehr vom Feedback? Interessiert Dich das technische mehr, oder die Kommunikation von Modell und Fotograf? Schreib es mir einfach in die Kommentare hier und ich schau, dass ich es bei den nächsten Folgen berücksichtige.
Eine Antwort auf „Foto des Tages – Vom Dreh über den Schnitt zur fertigen Folge“